Aus der Geschichte von Tröbigau


[Zur Ortschronik]

Die Entstehung des Ortsnamens:

Um die Enstehung des Ortsnamens "Tröbigau" gibt es zwei unterschiedliche Theorien, eine slawische und eine germanische. Sie haben die folgenden Hintergründe:

Die slawische Namenstheorie: Die meisten Heimatforscher der Oberlausitz gehen davon aus, dass sich der Name Tröbigau wie auch die Namen der Nachbardörfer Schmölln und Putzkau, aber auch vieler Städte wie Bautzen, Dresden und Leipzig, aus slawischer, sprich sorbischer Herkunft ableiten lässt. Demnach würde sich der Ortsname auf das sorbische Wort "Trejechow" zurückführen lassen, was in etwa soviel bedeutet wie "Ort der Pechreißer". Bekräftigt wird diese Theorie auch durch die Bezeichnung des Schwarzwassers (sorb. Corna Woda bzw. Smolica). Letzteres bedeutet soviel wie Pechbach. Ansonsten klingt diese Pechreißer-Theorie für uns weniger schmeichelhaft, aber wir können leider nicht beweisen, dass sie womöglich falsch ist.

Die germanische Namenstheorie: Diese von uns präferierte Theorie ist die, welche man zu hören bekommt, wenn man einen beliebigen echten alten Tröbigauer danach fragt. Demzufolge setzt sich der Name aus den Bestandteilen "Tröbe" und "Aue" zusammen. "Tröbe" ist ein mittelhochdeutsches Wort, welches in etwa soviel bedeutet wie "Weideland", also das Land, auf welches man das Vieh "trieb". Und Aue steht für die Sumpflandschaft an den Ufern des Schwarzwassers.
Bestärkt wird diese Theorie auch dadurch, dass der heutige Ortsname sowohl einen Umlaut als auch ein Diphthong enthält, zwei typisch germanische Phänomene, die in den slawischen Sprachen nicht, und auch in unserem heimischen Dialekt, nur teilweise existieren. Dadurch ist davon auszugehen, dass die slawischen Bezeichnungen (z.B. hist. Trebechow, neu-obersorbisch: Trjechow) wie auch der umgangssprachliche mundartliche Name "Träbchen" durch die für jede Sprachentwicklung typische Abschleifung des ursprünglichen (mittel-)hochdeutschen Namens Tröbigau entstanden sind.

Pechreißer oder Viehtreiber
Welche historische Bedeutung hat Deiner Meinung nach der Ortsname Tröbigau?
Sumpfiges Weideland
Ort der Pechreißer
Ort der pechbehafteten Aufreißer
Bestimmt etwas ganz anderes

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Auszug aus der Ortschronik:

1374
erste urkundliche Erwähnung eines vermeintlichen Tröbigauers ("Henczil de Trebechow")
1412
erste Ortsnennung Tröbigaus als "Drebekow"
1460
Entstehung des ältesten Gutes, des "Vorwerk"
1551
Reformation der Kirchgemeinde Schmölln, der sich auch Tröbigau anschloss
1752
Übergang des Dorfes in den Besitz des Grafen von Schall-Riaucour zu Gaußig
1839
Auflösung der Bindung an Gaußig und Wahl des ersten Gemeinderates
1840
Eröffnung des ersten Granitsteinbruchs am Tröbigauer Berg
1880
Eröffnung des Opitz-Steinbruches im Niederdorf hinter dem Erbgericht
1889
Eröffnung der Dorfschule
1945
Sozialistische Bodenreform: Enteignung des Vorwerks und des Sparmannschen Gutes und Aufteilung der Ländereien an 6 Neubauern sowie 125 Arbeiter und Angestellte
1960
Schließung der Dorfschule
1960
Zusammenschluss der Tröbigauer Bauern zur LPG "Schwarzwasserquell"
1967
Erbauung der Kegelbahn durch die Mitglieder des Kegelvereins
1971
Zusammenschluss der LPG "Schwarzwasserquell" mit der LPG "Karl Marx" Schmölln/Putzkau
1973
Übernahme des örtlichen Gasthofes "Zur Schmiede" durch die Familie Giesel
1994
Zusammenschluss der Gemeinden Tröbigau, Schmölln und Putzkau zur Einheitsgemeinde Schmölln-Putzkau im Zuge der sächsischen Gemeindegebietsreform
2000/01
Entstehung der ersten Internet-Seite speziell für Tröbigau


Für die historische Richtigkeit dieser Angaben können wir leider keine Garantie übernehmen. Solltest Du noch weitere bedeutsame Ereignisse oder Jahreszahlen wissen, die in diese Chronik augenommen werden sollten, dann sende uns bitte eine Mail oder hinterlass einen Eintrag am Stammtisch .


www.troebigau.de - Ortsgeschichte - Zuletzt geändert am 11. Mai 2004