Re: Beitrag im Mitteilungsblatt vom 27.03.2010


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Abgeschickt von Berko am 02 April, 2010 um 09:18:39

Antwort auf: Beitrag im Mitteilungsblatt vom 27.03.2010 von Gert Piotrowski am 28 Maerz, 2010 um 20:36:22:

Hallo Gert,

vielen Dank für deinen Beitrag! Ich finde es super, dass du unseren Stammtisch benutzt, um deine Meinung über den neuerlichen Leserbrief des Herrn Roland Lange aus Putzkau zu äußern, die wahrscheinlich auch von den meisten Tröbigauern so geteilt wird.

Nachdem sich dein Deutschlehrer bereits in die Debatte eingeschaltet hat, komme ich als dessen Sohn auch nicht umhin, hierzu meinen Senf zu geben. Vorab möchte ich betonen, dass es sich bei diesem Beitrag um meine pure Privatmeinung handelt, die bitte nicht in meiner Rolle als Redakteur dieser Seite als Stimme der Tröbigauer Gesamtheit verstanden werden soll.

Zuerst finde ich es bedauerlich, dass durch solche veröffentlichte Meinungen wie die des Herrn Lange ständig neue Gräben zwischen den einzelnen Dörfern unserer Gemeinde aufgerissen werden. 16 Jahre nach dem freiwilligen Zusammenschluss der vormaligen Gemeinden Putzkau, Schmölln und Tröbigau sind so langsam erste kleine Anzeichen eines Zusammenwachsens und einer gemeinsamen Schmölln-Putzkauer Identität zu erkennen, zumindest mit viel gutem Willen. Dazu ist dieser Leserbrief nicht unbedingt förderlich.
Bei einer mehrgliedrigen Gemeinde, besonders wenn sie aus etwa gleich starken Partnern besteht, was schon unser Ortsname verdeutlicht, sind Interessenkonflikte unvermeidbar. Dass dabei jeder die Interessen seines eigenen Ortes vertritt, ist durchaus verständlich und nachvollziehbar. Aber ohne eine grundlegende Kompromissgemeinschaft ist eine kommunale Zusammenarbeit unmöglich, ja undenkbar. Aber dazu haben wir einen Gemeinderat, der sich aus Bürgern aller Ortsteile zusammensetzt und damit in der Lage ist, die unterschiedlichen Interessen zu vertreten und zu verhandeln.

Nun scheint es sich aber bei unserem Gemeindeverband um einen Zusammenschluss besonderer Art zu handeln. Auf der einen Seite des Berges am Flusslauf der Wesenitz befindet sich eine moderne Kommune bevölkert mit ausschließlich gebildeten, kultivierten und weltoffenen modernen Menschen. Auf der anderen Seite jenes Berges, die zum Schwarzwasser hin entwässert wird, haust ein zänkisches, ungebildetes und unkultiviertes Bergvolk, welches ohne jegliche Weltsicht nur darauf bedacht ist, die Bildungsbürger im Süden der Gemeinde auszubeuten, um ihre primitiven Interessen wie den Erhalt eines Freibades finanzieren zu können.
Weiter oben in den Bergen, noch auf dem Areal der Einheitsgemeinde, jedoch fernab jeglicher Zivilisation, befinden sich noch zwei weitere kleine Dörfer. Diese sind aber nur mäßig bevölkert und wahrscheinlich von Steinzeitmenschen, die kürzlich erst den aufrechten Gang eingeführt haben. Diese müssen also bei der Betrachtung der kommunalen Interessenkonflikte gar nicht erst hinzugezogen werden. Wahrscheinlich würden sie sich eh nur einen Marterpfahl oder Scheiterhaufen auf dem Dorfplatz errichten, würde man ihnen hierfür kommunale Mittel zur Verfügung stellen.

Bei dieser besonderen demographischen Zusammensetzung unserer Gemeinde wäre es wohl das Beste für das Allgemeinwohl, man würde den Hinterwäldlern im Schwarzwassertal das aktive und passive Wahlrecht entziehen. Das würde sicherstellen, dass fortan nur noch gebildete und ausschließliche und zukunftsorientiert denkende Bürger aus dem Wesenitztal im Gemeinderat vertreten wären. Das unsinnige überflüssige Freibad könnte geschlossen werden, und es könnten endlich hehre Ziele verfolgt werden, allem voran, die Kunde des berühmten Dr. Schade in alle Welt hinauszutragen, so dass künftig dessen Geburts- und Sterbedaten in jedem Geschichtsbuch verzeichnet sind und zum Allgemeinwissen jedes durchschnittlich gebildeten Bürgers gehören.

Falls dieser Beitrag zu zynisch oder ironisch ausgefallen ist, bitte ich hierfür um Entschuldigung, aber genau so, wenn auch etwas überspitzt formuliert, ist es sicher vielen Schmöllnern, Neuschmöllnern und Tröbigauern in den Hals gefahren, als sie den Artikel des Herrn Lange gelesen haben. Eine sachliche Debatte sieht anders aus.

Deshalb ist es gut, dass dieses Thema hier am Stammtisch Erwähnung findet. Um nun wieder in meiner Rolle als Redakteur zu sprechen, würde ich es sehr begrüßen, wenn sich auch weitere Besucher, gern auch aus Putzkau und Schmölln, hier an dieser Diskussion teilnehmen und ihre zum Teil kontroversen Meinungen erörtern.

Frohe Ostern wünscht
Berko




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