„Zu einer peinlichen Situation ...“


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Abgeschickt von Wolfgang Schulz am 01 April, 2010 um 12:21:26

„Zu einer peinlichen Situation ...“

Um 200 v.Chr. lebte in Rom ein Senator, der vielen Menschen noch heute dadurch bekannt ist, dass er jede seiner Reden mit dem Satz beendet haben soll: Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss. So kann man durch die Forderung der Zerstörung einer bedeutsamen kulturellen Stätte in die Geschichte eingehen. Seine weiteren Verdienste halten sich in Grenzen, wie man in Geschichtsbüchern nachlesen kann.
Trotzdem gibt es Nachahmer. Heute lebt in Putzkau ein Bürger namens Roland Lange. Jährlich finden wir von ihm im Mitteilungsblatt und wohl auch in anderen Zeitungen die Forderung: Das Bad in Schmölln muss geschlossen werden. Jeder Bürger hat selbstverständlich das Recht seine Meinung zu äußern, sei sie berechtigt oder auch nicht. Dass Herr Lange das aber verbindet mit einer Beschimpfung des gewählten Gemeinderates von Schmölln-Putzkau sowie engagierter Bürger des Gemeindeteils Schmölln geht wohl etwas weit. Schmölln wird als der Schuldenmacher der Gemeinde, der den braven Putzkauern die Steuergelder entzieht, dargestellt.
Jede Gemeinde versucht attraktiv zu sein, versucht den Bürgern ein angenehmes Leben in der Gemeinde zu schaffen. Dazu kann ein Freibad gehören oder auch ein Denkmal für einen verdienstvollen Bürger der Gemeinde. Für die Zeiten knapper Kassen gibt Bertolt Brecht einen guten Rat in seinem Gedicht „Die Teppichweber von Kujan-Bulak ehren Lenin“. Die Teppichweber waren einfache, sehr arme Menschen, die damals Lenin für den bedeutendsten Menschen hielten, den man ehren muss. Anstatt das Lenin-Denkmal aufzustellen, kauften sie für das gesammelte Geld Petroleum und schütteten es in den Sumpf, um der von dort ausgehenden Stechmückenplage Herr zu werden. „So nützten sie sich, indem sie Lenin ehrten, und ehrten ihn, indem sie sich nützten…“
Wenn nun Herr Lange kein Bad braucht, dann ist es seine Sache. Aber der ganzen Gemeinde, den vielen Bürgern, die in diesem Bad ihre Erholung und ihr Vergnügen finden (auch sehr viele Putzkauer gehören dazu), vorzuwerfen, dass sie Schmarotzer sind, ist höchst arrogant. Und den Schmöllnern zu unterstellen, auszuschwärmen, um Geld in Putzkau abzuzocken, ist äußerst perfide. Herr Lange versucht, Hass zwischen den Bürgern der Ortsteile zu schüren, nur weil sie nicht nach seiner Meinung handeln, einer Meinung, die doch eigentlich recht unbedeutend ist und auch nicht durch penetrante Wiederholung bedeutender wird. Die Bürger aller Ortsteile haben sich zumindest einen Gemeinderat gewählt, der die Sache richtig einschätzt und der zu klugem Handeln nicht der Polemik eines Herrn Lange bedarf.
Wolfgang Schulz




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